Austausch zu sozialem Engagement
MdL Petra Krebs hat sich am Donnerstag im Haus St. Katharina in Leutkirch zum Gespräch mit jungen Freiwilligen und Vertretungen der Liebenau Teilhabe gGmbH und der Freiwilligendienste DRS gGmbH getroffen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs mit den jungen Freiwilligen standen deren Erfahrungen im Freiwilligendienst, ihre Motivation für das Engagement und ihre Perspektiven für die Zukunft. Viele junge Menschen nutzen das Jahr für ihre berufliche und persönliche Orientierung. Christoph Göser, 20 Jahre, wollte nach seinem Abitur mit dem Freiwilligendienst noch Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln, bevor er sein Studium beginnt. "Das Wichtigste, was ich hier lerne ist, dass man Vieles mehr wertschätzt. Man macht sich auch mehr Gedanken, was man zu anderen Menschen sagt.“ Gemeinsam mit den Freiwilligen Katharina Herb (17 Jahre) und Andrew Eweka (29 Jahre) unterstützt er das Haus St. Katharina, das zur Liebenau Teilhabe gGmbH gehört. Die Freiwilligen helfen zum einen im hauswirtschaftlichen Bereich, wie bei der Essenszubereitung und -ausgabe, und zum anderen, indem sie den Bewohnern dort Zeit schenken: Mit ihnen Spazierengehen, Spiele spielen, einfach im Alltag begleiten.
„Ich bin beeindruckt, mit welchem Engagement die Freiwilligen sich im Haus St. Katharina einsetzen und Verantwortung übernehmen“, sagt MdL Petra Krebs. Auch die Leiterin des Haus St. Katharina Claudia Franzesko betont, dass der Einsatz der Freiwilligen für ihre Einrichtung sehr wertvoll ist. „Die Freiwilligen bereichern den Alltag der Menschen, die bei uns leben. Sie bringen sich mit ihren Fähigkeiten und ihrer Zeit aktiv bei uns ein.“
Eine Bereicherung ist der Dienst auch für die Freiwilligen. Neben persönlichen Erfahrungen nimmt die Freiwillige Katharina Herb, 17 Jahre, zudem Handfestes mit: Sie wird im Anschluss an ihren Dienst im Haus St. Katharina eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin beginnen. Ein Gewinn für sie und für die Einrichtung.
Bis zu 15.000 junge Menschen könnten jährlich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Baden-Württemberg machen, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden. Im Zeitraum von 2005 bis 2015 ist die Zahl der Freiwilligen im FSJ von 5.000 auf über 12.500 junge Menschen pro Jahr gewachsen. Dazu beigetragen hat auch die Förderung des Landes Baden-Württemberg, das anfänglich jeden jungen Menschen mit 500 Euro pro Monat unterstützt hat, nun aber nur noch rund 220 Euro pro Monat beiträgt. Das Geld wird vor allem für die politische und soziale Bildung der jungen Menschen benötigt.
„Viele junge Menschen wollen sich engagieren und der Bedarf in den Einrichtungen ist da. Ob in der Behindertenhilfe, der Betreuung von älteren Menschen oder bei anderen Angeboten für Menschen, die Unterstützung benötigen: Es gibt viele Orte in Baden-Württemberg, an denen wir noch mehr Freiwillige einsetzen könnten“, berichtet Petra Honikel, Geschäftsführerin der Freiwilligendienste DRS gGmbH. Voraussetzung für den Ausbau des FSJ auf 15.000 Plätze sei jedoch die Förderung wieder auf 500 Euro pro Monat anzuheben.
Und: Der Freiwilligendienst fördert Vielfalt. Andrew Eweka ist aus Nigeria und leistet seinen Freiwilligendienst über das Programm chANge. chANge ist ein Angebot, das die Freiwilligendienste DRS gGmbH speziell für Geflüchtete konzipiert hat. Freiwillige mit Fluchthintergrund werden gezielt begleitet und unter anderem mit einem Sprachkurs fördert. Frau Krebs heißte ihn herzlich willkommen, „weil es richtig ist, dass Gesellschaft bunt wird." Sie nimmt aus dem Besuch viele positive Eindrücke mit. „Der Freiwilligendienst ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Gesellschaft. Besonders betonen möchte ich, die Möglichkeit für junge Menschen während des FSJ ihre Kompetenz in der Verantwortungsübernahme für andere zu erweitern. Es lohnt sich, dieses Engagement zu fördern“, fasst MdL Petra Krebs zum Abschluss zusammen.