Ein Tag im FSJ an einer Gemeinschaftsschule

Mia (17) führt dich durch einen FSJ-Tag

7:15 Uhr - Frühbetreuung

Mein Tag startet mit der Frühbetreuung – also der Zeit vor dem Unterricht, in der die Kinder ankommen und wir gemeinsam in den Tag starten. Diese Zeit ist meistens ruhig und angenehm.

Wir malen, basteln, lesen Bücher oder gehen bei schönem Wetter auch nach draußen. Ich genieße die Atmosphäre sehr, weil noch nicht alle Kinder da sind und man sich gut auf einzelne Kinder konzentrieren kann. Es entstehen dabei viele schöne Gespräche und kleine Momente. Natürlich ist es manchmal auch herausfordernd - so früh am Morgen direkt motiviert ein Bastelprojekt zu starten oder gleich nach dem Aufstehen eine Runde Uno zu spielen, ist nicht immer leicht. Aber gerade diese Mischung aus Ruhe und Lebendigkeit macht die Frühbetreuung besonders. Um 8:30 Uhr hole ich dann die Kinder, die mit dem Bus kommen, von der Haltestelle ab und begleite sie zu ihren Klassen. 

08:45 Uhr – Unterrichtsbeginn 

Um 8:45 Uhr beginnt der Unterricht – und damit einer der abwechslungsreichsten Teile meines Tages. Meine Aufgaben sind sehr unterschiedlich: Ich gehe für die Lehrkräfte kopieren, begleite kleinere Gruppen zum Arbeiten in einen anderen Raum oder darf sogar selbst einmal eine Unterrichtsstunde gestalten. Besonders das gefällt mir sehr, weil ich dadurch viel Verantwortung übernehmen darf und immer wieder Neues lerne. Ich finde es spannend zu sehen, wie unterschiedlich Kinder lernen und wie man sie individuell fördern kann. Manchmal unterstütze ich Kinder, die etwas mehr Hilfe brauchen, oder erkläre Aufgaben noch einmal auf eine andere Art. Es ist schön zu merken, dass mir die Lehrerinnen und Lehrer Vertrauen schenken und ich aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen kann. Diese Zeit ist oft intensiv, aber auch unglaublich lehrreich und bereichernd. 

11:00 Uhr – Mittagspause


Um 11:00 Uhr beginnt meine 45-minütige Pause – eine willkommene Auszeit nach dem vollen Vormittag. Besonders schön finde ich, dass bei uns viele junge Auszubildende und Studierende arbeiten. Die Pausen sind deshalb nie langweilig: Wir lachen viel, tauschen Erlebnisse mit Kindern aus und besprechen auch mal herausfordernde Situationen. Dieser Austausch ist für mich sehr wertvoll, weil man voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen kann.

12:00 Uhr – Mensazeit

Um 12:00 Uhr hole ich „meine“ Klasse – die 1d – zur Mensa ab. An unserer Schule gibt es vier Teams, jeweils eines für jede Klassenstufe. In meinem Team sind wir vier Personen, und jeder betreut eine eigene Klasse. Die Mensa ist oft die lauteste Zeit des Tages: Viele Kinder, viel Bewegung und manchmal auch viel Chaos. Es ist eine echte Herausforderung, da alle gleichzeitig hungrig und aufgedreht sind. Trotzdem mag ich diese Zeit, weil sie zeigt, wie wichtig klare Strukturen und Geduld sind. Ich merke, dass die Kinder mich als Bezugsperson wahrnehmen und auf meine Ansagen reagieren. Das gibt mir das Gefühl, Verantwortung übernehmen zu können. Nach dem Essen geht es für die Kinder auf den Pausenhof, wo sie sich austoben und spielen können, bevor es mit der Lernzeit weitergeht. 

13:15 - Lernzeit

Um 13:15 Uhr beginnt die Lernzeit – einer meiner liebsten Teile des Tages. In dieser Stunde bearbeiten die Kinder ihre Hausaufgaben oder üben Inhalte aus dem Unterricht. Ich betreue eine erste Klasse, daher sind die Aufgaben meist überschaubar, und es bleibt oft Zeit für kleine Lernspiele oder kreative Übungen. Mir macht es großen Spaß, den Kindern beim Lernen zu helfen und eigene Ideen einzubringen. Ich sage oft: „In der Lernzeit darf ich Lehrer spielen.“ Ich kann das, was ich morgens beobachte, direkt selbst anwenden – und merke, wie viel Freude mir das Unterrichten macht. Gleichzeitig lerne ich viel über Geduld, Motivation und Kommunikation. Wenn die Kinder am Ende alles geschafft haben, spielen wir oft noch ein Gemeinschaftsspiel, das für einen fröhlikchen Abschluss sorgt.

14:15 Uhr – Nachmittagsbetreuung

 Nach der Lernzeit beginnt um 14:15 Uhr die Nachmittagsbetreuung. Diese Zeit ist oft lebendig und spontan: Wir basteln, spielen Gesellschaftsspiele, machen Bügelperlenbilder oder klären kleine Streitereien. Je nach Tag hole ich auch Kinder von der Mittagschule ab, bringe andere zum Bus oder hake auf unserer Liste ab, wer schon abgeholt wurde. Besonders im Sommer ist die Betreuung auf dem Pausenhof wunderschön – wir haben eine Spielehütte mit vielen Angeboten, und die Kinder sind voller Energie. Natürlich gibt es auch mal stressige Momente, aber meistens überwiegen die fröhlichen. Ich schätze diese Stunden, weil man hier die Kinder von einer ganz anderen Seite kennenlernt – entspannter, verspielter und persönlicher. Um 15:30 Uhr endet mein Arbeitstag, und ich gehe oft müde, aber erfüllt nach Hause.

Fazit: Ein FSJ in einer Gemeinschaftsschule ist abwechslungsreich und empfehlenswert!

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